Immer mehr psychosomatische Beschwerden bei Schulkindern

Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, Einschlafprobleme: Eine neue Studie offenbart eine besorgniserregende Zunahme psychosomatischer Beschwerden unter Schulkindern in Deutschland.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, Einschlafprobleme, Niedergeschlagenheit und Gereiztheit bei Schulkindern in Deutschland in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Die Ergebnisse der Studie "Health Behaviour in School-aged Children" (HBSC), veröffentlicht im "Journal of Health Monitoring" (Ausgabe 1/2024), legen nahe, dass etwa die Hälfte der Mädchen und ein Drittel der Jungen über multiple psychosomatische Gesundheitsbeschwerden klagen. Dies stellt einen deutlichen Anstieg im zeitlichen Verlauf dar.

Seit dem Schuljahr 2009/10 wurden alle vier Jahre Elf- bis 15-Jährige befragt, wobei insgesamt rund 22.000 Kinder und Jugendliche an der Studie teilnahmen. Die jüngste Erhebung im Jahr 2022 umfasste etwa 6.500 Teilnehmer. Die Kinder wurden nach der Häufigkeit verschiedener Beschwerden in den vergangenen sechs Monaten gefragt, einschließlich Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen sowie Niedergeschlagenheit, Nervosität und Einschlafproblemen.

Die Studie, durchgeführt vom Team um Franziska Reiß und Steven Behn vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), verzeichnete einen kontinuierlichen Anstieg der Beschwerden über die Jahre. Besonders auffällig war der Sprung zwischen den Jahren 2017/18 und 2022, möglicherweise bedingt durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Auch globale Krisen wie die Klima- und Energiekrisen sowie der Ukraine-Krieg belasten viele Jugendliche.

Interessanterweise berichteten die Kinder und Jugendlichen, wenn sie direkt nach ihrer Gesundheit gefragt wurden, überwiegend von guten Werten und einer hohen Lebenszufriedenheit. Dennoch ist der Anteil derjenigen mit eher schlechter subjektiver Gesundheit und niedriger Lebenszufriedenheit im Vergleich zu früheren Erhebungen gestiegen.

Die HBSC-Studie, unterstützt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), untersucht verschiedene Aspekte des Lebens und der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, darunter körperliche Aktivität und Mobbing. Die zunehmenden psychosomatischen Beschwerden bei Schulkindern in Deutschland sind ein alarmierendes Zeichen und erfordern dringend weitere Aufmerksamkeit und Maßnahmen, um das Wohlbefinden der jungen Generation zu sichern und zu verbessern.

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